[454]Editorischer Bericht
Zur Entstehung
Der nachfolgend edierte Text zur charismatischen Herrschaft ist unvollendet. Ein Großteil der Darstellung ist der begrifflichen Präzisierung und Bestimmung der „soziologischen Eigenart“ der „charismatischen Autorität“
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gewidmet. Durch den Vergleich zu patriarchalen und bürokratischen Strukturformen der Herrschaft arbeitet Max Weber für die Bereiche Verwaltung („Organisation“), Wirtschaft und Recht das Spezifische der charismatischen Herrschaftsstruktur heraus, das er vor allem durch den Gegensatz zum Alltäglichen, Geordneten und Dauerhaften kennzeichnet. Die sich daran anschließenden Ausführungen über die Herleitung des Königtums aus dem charismatischen Gefolgschaftsverhältnis des Kriegführertums brechen dann unvermittelt ab. Offensichtlich hat Marianne Weber das Manuskript in diesem unfertigen Zustand vorgefunden, worauf der Zusatz in der Erstausgabe „Hier bricht das Manuskript ab“[454] Vgl. unten, S. 462 und 466.
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schließen läßt. Vgl. unten, S. 472, textkritische Anm. m.
Der Text selber enthält nur eine einzige direkte Literaturreferenz, die sich auf das bereits 1892 erschienene Werk „Kirchenrecht“ des Juristen und Kirchenrechtlers Rudolph Sohm bezieht.
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Obwohl Sohms Arbeit schon des längeren vorlag, spricht einiges dafür, daß sich Max Weber erst im Zuge der seit 1909 ausgetragenen Kontroverse über Sohms These zur „charismatische[n] Organisation“ der frühen Kirche intensiver mit dessen Werk beschäftigte und daraus die entscheidenden Impulse für seine Konzeption des „Charisma“ bezog. Vgl. unten, S. 462 mit Anm. 6.
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Dies läßt sich – außer an der direkten Referenz – an der Parallelität einiger Charakterisierungen ablesen. Die frühe Kirche habe, so Sohm, ohne Rechtsvorschriften funktioniert und eine klare Über- und Unterordnung durch die „Verteilung der Gnadengaben (Charismen)“ besessen. Vgl. dazu die Einleitung, oben, S. 37–41.
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Auch wenn die charismatische Organisation auf der „freie[n] Anerkennung“ der Gemeinde beruht habe, so war diese nicht be[455]liebig, sondern eine Bestätigung für die Wirksamkeit der göttlichen Erwählung. Vgl. Sohm, Kirchenrecht, S. 26, und unten, S. 462 f.
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„Das Charisma fordert Anerkennung“, schreibt Sohm, „und, soweit es zu leitender, führender, verwaltender Thätigkeit beruft, Gehorsam seitens der übrigen.“[455] Ebd., S. 58 f.
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Die Anerkennung des charismatisch Begabten und von Gott Auserwählten ist somit nichts Beliebiges oder Willkürliches. Die Auseinandersetzung mit den Thesen Rudolph Sohms sowie die Idee einer charismatischen Rechtsschöpfung und charismatischen Justiz, wie sie im hier edierten Text angesprochen wird, Ebd., S. 27.
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findet sich auch in den überlieferten Originalmanuskripten zur „Rechtssoziologie“ – dort in der mittleren und der letzten Typoskriptschicht, vor allem aber in den handschriftlichen Zusätzen. Vgl. unten, S. 467–469.
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Vgl. die Anspielungen auf Sohms These in Weber, Recht § 2, S. 53 (WuG1, S. 442), dass. § 4, S. 4 (WuG1, S. 459), dass. § 5 (WuG1, S. 479); zur charismatischen Rechtsschöpfung vgl. insbes. Weber, Recht § 3, S. 5–9 (WuG1, S. 402–408). – Den Hinweis zum Fehlen des Charisma-Begriffs im Text „Die Wirtschaft und die Ordnungen“ sowie in der frühen Textschicht der „Rechtssoziologie“ verdanke ich Wolfgang Schluchter, Zur Entstehung von Max Webers Hauptbeitrag zum Handbuch der politischen Ökonomie, später: Grundriß der Sozialökonomik (internes Arbeitspapier, Aug. 2002).
Einen indirekten und frühen Datierungshinweis liefert ein Manuskriptfragment zum „Antiken Judentum“, das – ebenso wie die Schlußpassage des hier vorliegenden Textes
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– den Zusammenhang von charismatischem Kriegsheldentum und Königtum behandelt und indirekt die Frage nach dessen Legitimität aufwirft. Im Manuskript „Ethik und Mythik“ heißt es: „Alle charismatischen Kriegshelden der Freiheitskämpfe des altisraelitischen Bundes, ebenso aber z. B. den König Jerobeam II. nennt die Tradition ‚Retter‘ oder ‚Heiland‘ (Moschua‘)[,] ganz ebenso wie später die hellenistischen Großkönige den Titel ‚Soter‘ führen, und die Hoffnung auf einen heilbringenden Zukunftskönig war rundum ebenso verbreitet wie die Sitte, die Herkunft des regierenden Königs auf unbekannte, oft niedrige, Vaterschaft zurückzuführen, als Beweis für persönliche göttliche Herkunft oder doch göttliches Charisma.“ Vgl. unten, S. 469–472.
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Nach jetzigem Forschungsstand ist das Manuskript bereits im Jahr 1911/12 niedergeschrieben worden Weber, Max, Ethik und Mythik, Bestand Max Weber-Schäfer, Deponat BSB München, Ana 446, BI. 52 (MWG I/21, S. 191 f.).
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und dürfte [456]zeitlich vor der Abfassung des hier edierten Textes „Charismatismus“ liegen. Vgl. dazu: Otto, Eckart, Die Tora in Max Webers Studien zum antiken Judentum. Grundlagen für einen religions- und rechtshistorischen Neuansatz in der Interpretation des biblischen Rechts, in: Zeitschrift für Altorientalische und Biblische Rechtsgeschichte, 7. Jg., 2001, S. 1–188, hier: S. 29 f., sowie ders., Editorischer Bericht zu „Ethik und Mythik“, MWG I/21, S. 171–175. – Zur Verwendung des Charisma-Begriffs im Manuskript [456]Max Webers vgl. Otto, Eckart, Max Webers Studien des Antiken Judentums. Historische Grundlegung einer Theorie der Moderne. – Tübingen: Mohr Siebeck 2002, S. 188–191, und ders., Einleitung, MWG I/21, S. 54–57.
Einen weiteren Schritt zur Konzeptionalisierung des Charisma-Begriffs markiert ein Brief Max Webers an den jüngeren Heidelberger Kollegen Arthur Salz vom Februar 1912, der das den Dichter Stefan George interessierende Thema der Hausgemeinschaft behandelt. Bereits im Sommer und dann im Oktober 1910 hatte Max Weber den Stefan-George-Kreis als ein Beispiel für charismatische Sektenbildung herangezogen und damit erstmalig von charismatisch begründeten Herrschaftsbeziehungen gesprochen.
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Auch im hier vorliegenden Text spielt Max Weber auf den Kreis und dessen Enthobenheit von alltäglicher Erwerbsarbeit an. Vgl. dazu die Einleitung, oben, S. 54.
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Der für den Text leitende Gedanke von der Nicht-Alltäglichkeit charismatischer Strukturen wird im Brief an Arthur Salz angesprochen. Dort heißt es, daß die Hausgemeinschaft der Gegenwart, d. h. nach dem Verlust ihrer wirtschaftlich-produktiven Aufgaben, „grade nicht die Form für das Normale, sondern, wie die eucharistische Gemeinschaft der Religionsstifter mit den Jüngern […] oder wie das Kloster, nur die Form für das Außer-Weltliche, genauer: des Außer-Alltäglichen, darstellen, – also nur ‚charismatisch‘ und nicht ,traditionell‘ entstehen, als freier Zusammenschluß besonders gearteter Menschen mit besonders geartetem, dem Alltag entrückten Wollen.“ Vgl. unten, S. 465 f. mit Anm. 14.
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Während Weber im Brief den charakteristischen Begriff des „Außeralltäglichen“ einführt, ist dieser im abgebrochenen Text „Charismatismus“ nicht belegt, obwohl das Phänomen beschrieben wird. Brief Max Webers an Arthur Salz vom 15. oder 22. Febr. 1912, MWG II/7, S. 429.
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Bemerkenswert an dem Brief vom Februar 1912 ist die von Max Weber vorgenommene systematische Zuordnung: Das Charisma wird den patriarchalen und bürokratischen Strukturformen gegenübergestellt. Diese beiläufig gemachten Bemerkungen decken sich mit dem ersten Satz des hier edierten Textes und dürften zugleich den konzeptionellen Stand der Herrschaftslehre zu Beginn des Jahres 1912 widerspiegeln. Vgl. unten, S. 465, die charismatisch miteinander Verbundenen stehen „außerhalb der Alltagsberufe ebenso wie außerhalb der alltäglichen Familienpflichten“. Dies gilt z. B. auch für den Ausdruck der „Veralltäglichung“, der unten, S. 469, als „‚Versachlichung‘ des Charisma“ umschrieben wird.
Zwei Aussagen am Anfang des Textes „Charismatismus“ – zu den Wutanfällen der Berserker und zum „heiligen Buch“ der Mormonen – beziehen sich auf entsprechende Forschungsthesen bzw. -literatur von Eduard [457]Meyer und Hermann Güntert.
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Diese beiden indirekten Literaturreferenzen weisen nicht über das Jahr 1912 hinaus.[457] Vgl. unten, S. 460–462 mit Anm. 1 und 5.
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Anders als in den Texten „Umbildung des Charisma“ und „Erhaltung des Charisma“ Das Vorwort des Mormonen-Buches von Eduard Meyer ist unter dem 6. Oktober 1912 abgezeichnet.
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kommen im hier edierten Text die differenzierenden Wortbildungen zum Begriff „Charisma“ nicht vor. Vgl. den Editorischen Bericht, unten, S. 538 f.
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In der relativen Chronologie scheint er daher der früheste der drei überlieferten „Charisma“-Texte zu sein. Dem entspricht der Zustand des Textes, dem nicht nur ein Schluß, sondern auch die sonstigen formalen Kriterien einer abschließenden Bearbeitung fehlen. Für die Annahme, daß der Text nicht in einem Zug niedergeschrieben worden ist, spricht die Textstelle, unten, S. 469; dort wirkt der kurze Absatz über die legitimierende Funktion des Charisma wie nachträglich hineingeschoben und tatsächlich bricht der Text dann auf der nachfolgenden Seite (unten, S. 472) ab, als die Legitimitätsthematik ausführlicher behandelt werden soll.
Der unvollendete Text „Charismatismus“ enthält nur zwei textübergreifende Verweise, die sich auf die Anfangspassage des Textes „Patrimonialismus“ sowie auf die Texte „Umbildung des Charisma“ und „Erhaltung des Charisma“ beziehen lassen.
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Umgekehrt gibt es im gesamten überlieferten Bestand der älteren Fassung von „Wirtschaft und Gesellschaft“ keinen Verweis, der sich eindeutig und ausschließlich auf den hier vorliegenden Text beziehen ließe. Die Einbindung erfolgt nur durch die in ihrem Aussagewert schwächeren, da mehrfach aufzulösenden, Verweise. Ein solcher Verweis findet sich z. B. in Recht § 1; die dort angekündigten Ausführungen über die Art der charismatischen Rechtsschöpfung bei Magiern und Priestern können, müssen sich aber nicht zwingend auf die kurzen Ausführungen im „Charismatismus“-Text beziehen. Vgl. die Verweise, unten, S. 464 mit Anm. 11, und S. 469 mit Anm. 25. – Die Verweisauflösung zur „‚Versachlichung‘ des Charisma“ im ehemaligen „Legitimitäts“-Kapitel der Erstausgabe von „Wirtschaft und Gesellschaft“ (jetzt: „Erhaltung des Charisma“) bietet auch ein Argument für dessen Umstellung.
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Ähnliches gilt für die Verweisformulierungen zum Thema nicht-rationales Recht in den Texten „Bürokratismus“ Vgl. Weber, Recht § 1, S. 5 (WuG1, S. 389); möglicher Bezug: unten, S. 467–469.
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und „Staat und Hierokratie“. Vgl. oben, S. 194 mit Anm. 76.
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Etwas anders verhält es sich mit einem Hinweis im Text „Politische Gemeinschaften“ zur charismatischen Legitimation des frei erkorenen Führers und der sich anschließenden Behauptung: „wir haben die Art der Herrschaftsstruktur, die sich daraus ergibt, an anderer Stelle erörtert“. Vgl. unten, S. 634 mit Anm. 34.
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Der Verweis läßt sich in [458]dem hier vorliegenden, aber auch in dem Text „Umbildung des Charisma“ auflösen, und ist vor allem hinsichtlich der Textdatierung interessant, weil die Formulierung nicht auf Schreibabsichten, sondern bereits Vorliegendes hinweist. Vgl. Weber, Politische Gemeinschaften, MWG I/22-1, S. 210 mit Anm. 7.
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Ebenfalls auf die beiden Texte „Charismatismus“ und „Umbildung des Charisma“ lassen sich die Verweisformulierungen im Text „Patrimonialismus“ beziehen,[458] Bei der Niederschrift bzw. später erfolgten Einfügung des Verweises in den Text „Politische Gemeinschaften“, der den früh zu datierenden Texten zugeordnet worden ist, muß die Konzeption der charismatischen Herrschaft bereits vorhanden gewesen sein. Dies deckt sich mit den Angaben des Bandherausgebers, der von einer Überarbeitung des Textes „Politische Gemeinschaften“ in den Jahren 1912 oder 1913 ausgeht. Vgl. den Editorischen Bericht zum Text „Politische Gemeinschaften“, MWG I/22-1, S. 200 f.
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und auch ein Rückverweis im Text „Umbildung des Charisma“ läßt beide Optionen zu. Vgl. oben, S. 262 mit Anm. 35 und S. 366 mit Anm. 34.
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Keine Antwort geben die Verweise jedoch auf die wichtige Frage, ob der hier vorliegende, unvollendete Text „Charismatismus“ durch den umfangreicheren und später bearbeiteten Text „Umbildung des Charisma“ hätte abgelöst werden sollen. Vgl. unten, S. 485 mit Anm. 9.
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Vgl. dazu die Bemerkungen im Editorischen Bericht zum Text „Umbildung des Charisma“, unten, S. 475 f.
Zur Überlieferung und Edition
Ein Manuskript ist nicht überliefert. Der Edition liegt der Abdruck zugrunde, der erstmals in der postumen Ausgabe von Marianne Weber und Melchior Palyi als Kapitel IX. des Dritten Teils unter dem Titel „Charismatismus“, in: Weber, Max, Wirtschaft und Gesellschaft (Grundriß der Sozialökonomik, Abt. III, 4. Lieferung). – Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1922, S. 753–757, erschienen ist (A).
Der Text ist unvollendet. Ob Max Weber die Arbeit an dem Manuskript abrupt abgebrochen oder eventuell nachfolgende Textpassagen anderweitig verwendet hat oder diese verlorengingen, läßt sich heute nicht mehr aufklären. Die Erstherausgeber teilten lediglich mit, daß das Manuskript mitten im Satz abbricht.
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Der Titel der Erstausgabe wird beibehalten. Marianne Weber benannte bereits in ihrer ersten Mitteilung an den Verlag vom 30. Juni 1920 ein überliefertes Manuskriptsegment mit dem Stichwort „Charismatismus“. Vgl. unten, S. 472, textkritische Anm. m.
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Auch in der Inhaltsübersicht zur Übersendung der nachgelassenen Manuskripte zu „Wirtschaft und Gesellschaft“ [459]an den Verlag am 25. März 1921 blieb es bei dem Titel, der auch in die Druckfassung der vierten Lieferung übernommen wurde. Brief von Marianne Weber an Paul Siebeck vom 30. Juni 1920, VA Mohr/Siebeck, Deponat BSB München, Ana 446.
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Bei dem ungewöhnlichen Begriff „Charismatismus“ handelt es sich um einen Weber-eigenen Begriff, den er aber nur sehr selten verwendet hat, so in den Aufsätzen zur „Wirtschaftsethik der Weltreligionen“ und in der ersten Lieferung von „Wirtschaft und Gesellschaft“.[459] Vgl. Weber, Marianne, Notizzettel mit der Auflistung des Manuskriptbestands vom 25. März 1921, ebd.; dort findet sich der Titel „Charismatismus“ an Stelle 14 bzw. 15, der Zusatz „fehlt Schluß“ ist jedoch – vermutlich irrtümlich – dem Titel „Umbildung des Charisma“ beigefügt worden.
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In den überlieferten Texten der älteren Fassung von „Wirtschaft und Gesellschaft“ kommt er allerdings nicht vor, d. h. auch nicht in den beiden Texten „Umbildung des Charisma“ und „Erhaltung des Charisma“. Aus diesem Grund ist es zweifelhaft, ob Max Weber den hier vorliegenden, abgebrochenen und vermutlich nach 1912 nicht mehr überarbeiteten Text selber mit der Überschrift „Charismatismus“ versehen hat. Wegen dieses Vorbehaltes wird die durch Marianne Weber überlieferte Überschrift „Charismatismus“ in eckige Klammern gesetzt. Vgl. Weber, Max, Zwischenbetrachtung, MWG I/19, S. 497, ders., Hinduismus, MWG I/20, S. 111, ders., Antikes Judentum, MWG I/21, S. 303, sowie ders., Die Typen der Herrschaft, in: WuG1, S. 126 und 148 (MWG I/23).
Offensichtliche Zusätze der Erstherausgeber, wie die Inhalts- und Seitenübersicht zum Kapitel,
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aber auch eine angefügte Fußnote Vgl. unten, S. 460, textkritische Anm. a.
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sowie der Hinweis auf das abgebrochene Manuskript Vgl. unten, S. 469, textkritische Anm. h; die Anmerkung verweist auf Ausführungen in der „Rechtssoziologie“, obwohl es im Text heißt: „Es ist hier nicht zu erörtern […]“.
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werden von der Edition nicht als Textbestandteil berücksichtigt, jedoch im textkritischen Apparat annotiert. Die vorgenommenen Emendationen, besonders in der Anfangs- und Schlußpassage, Vgl. unten, S. 472, textkritische Anm. m.
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weisen auf Entzifferungsschwierigkeiten der Erstherausgeber hin. Vgl. unten, S. 460, textkritische Anm. b, S. 462, textkritische Anm. d, S. 470, textkritische Anm. i und S. 471, textkritische Anm. l.