[220]Die protestantische Askese und das moderne Erwerbsleben
[A 19]Sonntag 5. Februar [19]05 6 Uhr
Hauptstr. 73.
Anwesend alle Mitglieder außer Tröltsch.
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[220] Vgl. den Editorischen Bericht, oben, S. 217 mit Anm. 7.
Ref[erent] Max Weber: Die protestantische Askese und das moderne Erwerbsleben.
In Fortsetzung seines Aufsatzes im Archiv f[ür] Sozialwiss[enschaft] H[eft] XX, 1
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suchte Ref[erent] die Einwirkung der Ethik des asketischen Protestantismus: Calvinismus, Täufertum (mit seinen Dependenzen), Pietismus, Methodismus Vgl. Weber, Protestantische Ethik I (erschienen in: AfSSp, 20. Band, 1. Heft), ediert oben, S. 123–215.
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auf die Entwicklung des „kapitalistischen Geistes“, speziell auf die Legalisierung und ethische Qualifizierung des „Erwerbstriebes“, zu analysieren. Es wurde von den dogmatischen Grundlagen der asketisch-protestantischen Religiosität ausgegangen, welche – auf verschiedenen Wegen – in den Gedanken ausmündet, daß die Bewährung des Gnadenstandes – der als eine |:von:| Gott verliehene Qualität gedacht wird – durch eine spezifische Art von Lebensführung allein die „certitudo salutis“ gewährleistet. Abweichende Reihenfolge bei Weber, Protestantische Ethik II: Dort wird das Täufertum samt Dependenzen aufgrund der von Calvinismus, Pietismus und Methodismus prinzipiell verschiedenen dogmatischen Voraussetzungen im Anschluß an diese behandelt; vgl. unten, S. 243 und S. 346–363.
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Der methodisch-systematische Charakter, welcher dieser Lebensführung, eben weil sie eine inhärente Qualität des ethisch Handelnden manifestieren soll, eignen muß, bedingt ihren asketischen, d. h. rationalen Grundton, und indem die katholischen consilia evangelica und damit die Weltflucht als Mittel der Sicherung der ethischen Dignität der Askese abgeschnitten wurden, wurde sie zur „innerweltlichen“ Askese, genötigt, sich im weltlichen Berufsleben auszuwirken und nur in diesem. Der strenge [221]Vorsehungsglaube [A 20]und die protestantische Fortentwicklung der „lex naturae“ Vgl. Weber, Protestantische Ethik II, 1. Die religiösen Grundlagen der innerweltlichen Askese, unten, S. 242–366.
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wirken nun dahin, daß diese Berufsaskese einen utilitarischen Charakter annimmt, dergestalt, daß die ökonomische Arbeit, teils als asketisches Mittel, teils als gottgewollter Selbstzweck, als „Gottesdienst“ erscheint und der Erwerb selbst als gottgewollte Erfüllung einer asketischen Lebensaufgabe.[221] Vgl. dazu den Editorischen Bericht, oben, S. 217 f. mit Anm. 10.
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Zugleich sichert der formalistisch-legale Charakter der asketischen Ethik der Geschäftsgebarung gewisse Qualitäten, welche für die Expansion der kapitalistischen Wirtschaft constitutiv geworden sind. Mit dem Absterben der religiösen Wurzel erfolgt der Übergang in den |:reinen:| Utilitarismus des 18ten Jahrhunderts. Der Geist des Capitalismus ist – wie insbesondere an der Ethik Baxter’s Vgl. Weber, Protestantische Ethik II, 2. Askese und Kapitalismus, unten, S. 366–425.
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zu erläutern versucht wurde – Zur hervorgehobenen Rolle Richard Baxters als Vertreter der puritanischen Ethik vgl. Weber, Protestantische Ethik II, unten, S. 366–368 und passim; dazu den Editorischen Bericht zum zweiten Aufsatz, unten, S. 236 f.
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aus dem Geist der (protestantischen) Askese geboren. [221]A: wurde,
An der Diskussion beteiligten sich fast alle Anwesenden, speziell Deißmann, Gothein, Rathgen, Jellinek. Im Ganzen fanden die Auffassungen des Ref[erenten] Zustimmung[.] |