MWG digital
The best of Max Weber – Lektüre-Empfehlungen
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Für Einsteiger
- Wissenschaft als Beruf. Warum sollte sich jemand – trotz der prekären äußeren Bedingungen – entscheiden, Wissenschaftler zu werden? Rede im November 1917 vor Studenten in München gehalten, 1919 als Broschüre erschienen 🔗MWG I/17, S. 49-111
- Politik als Beruf. Was unterscheidet „Windbeutel“ von guten Politikern? Rede im Revolutionswinter 1919 🔗MWG I/17, S. 113-252
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Für Informierte
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Die protestantische Ethik und der „Geist“ des Kapitalismus. Über die religiös-ethische Prägung der
modernen Arbeitswelt. Max Webers berühmtester Text, der in fast alle Sprachen rund um den Globus
verbreitet ist. Geschrieben 1904/05 und überarbeitet 1919/20 => die frühe Fassung ist bereits
online:
🔗MWG I/9, S. 97-425 und https://mwg-digital.badw.de/protestantische-ethik-1/ -
Wirtschaft und Gesellschaft ist das große unvollendete Werk Max Webers mit Definitionen, die heute
noch zum Grundalphabet für Soziologen gehören, und weiteren Basics zur Religions-, Rechts-,
Herrschafts- und Stadtsoziologie. Von der International Sociological Association als eins der
wichtigsten Bücher des 20. Jahrhunderts ausgezeichnet.
Jetzt in 6 Bänden und schon teilweise online:
- 🔗MWG I/23 mit den von Max Weber autorisieren Kapiteln, u.a. den „Soziologischen Grundbegriffen“ und den „Typen der Herrschaft“
und die nachgelassenen, von Marianne Weber herausgegebenen Textkonvolute:
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Die protestantische Ethik und der „Geist“ des Kapitalismus. Über die religiös-ethische Prägung der
modernen Arbeitswelt. Max Webers berühmtester Text, der in fast alle Sprachen rund um den Globus
verbreitet ist. Geschrieben 1904/05 und überarbeitet 1919/20 => die frühe Fassung ist bereits
online:
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Für Reflektierte
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Die „Objektivität“ sozialwissenschaftlicher und sozialpolitische Erkenntnis. 1904. Ein Basistext,
insbesondere für Historiker.
🔗MWG I/7, S. 135-234 - Über einige Kategorien der verstehenden Soziologie. 1913. Ein begriffliches Rüstzeug für Soziologen. MWG I/12, S. 383-440
- Der Sinn der „Wertfreiheit“ der soziologischen und ökonomischen Wissenschaften. 1917. „Wertfreiheit“ bedeutet nicht Standpunktlosigkeit, sondern kritische Distanz und Trennung von Tatsachenerkenntnis und Werturteilen. Zu lesen in: MWG I/12, S. 441-512
- Und was viele nicht wissen: Der Ausgangstext wurde bereits 1913 anlässlich einer internen Debatte im Verein für Socialpolitik geschrieben, nachzulesen in: MWG I/12, S. 329-382
- Zwischenbetrachtung: Theorie der Stufen und Richtungen religiöser Weltablehnung. Eine großartige und vielschichtige Analyse der modernen Kultur als Zwischenstück der universalhistorisch vergleichenden „Wirtschaftethik der Weltreligionen“. MWG I/19, S. 479-522
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Die „Objektivität“ sozialwissenschaftlicher und sozialpolitische Erkenntnis. 1904. Ein Basistext,
insbesondere für Historiker.
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Für Temperamentvolle
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Der Nationalstaat und die Volkswirtschaftspolitik. Max Webers Freiburger Antrittsrede vom Mai 1895,
die an Deutlichkeit und Brutalität wenig zu wünschen lässt. Zugleich aber ein freimütiges
Bekenntnis.
🔗MWG I/4, S. 535-574 - Zur Affäre Ruge. Max Weber reagiert als Ehemann Anfang 1911 auf öffentliche Angriffe gegen seine Frau und die Frauenbewegung. Es ist der Beginn langwieriger Gerichtsprozesse, die auch von Duellforderungen begleitet werden. Der Auftakt ist nachzulesen in: MWG I/13, S. 235-242
- Sachliche (angeblich: „politische“) Bemerkungen am 19. 1. [1920 zum Fall Arco]. Wenn Max Weber der Kragen platzt und er sich angesichts der „Dummheit“ Luft macht… MWG I/16, S. 268-273
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Der Nationalstaat und die Volkswirtschaftspolitik. Max Webers Freiburger Antrittsrede vom Mai 1895,
die an Deutlichkeit und Brutalität wenig zu wünschen lässt. Zugleich aber ein freimütiges
Bekenntnis.
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Für Perlensucher:
- Zur Lage der bürgerlichen Demokratie in Rußland. 1906. Eine Pionierarbeit zur Analyse des potentiellen Wahlverhaltens der russischen Bevölkerung im revolutionären Umbruch, wozu Max Weber in wenigen Wochen Russisch lernte. MWG I/10, S. 71-279
- Zur Musiksoziologie. Nachlaß 1921. Mathematisch detailliert führt Weber in die „harmonisch rationalisierte Musik“ des Okzidents ein und erklärt u.a., weshalb das Klavier „ein bürgerliches Möbel“ ist. Erschütternd ist seine These, dass die Rationalisierung – im Gegensatz zu allen anderen Kulturen – im Abendland auch den vermeintlich irrationalen Bereich der Musik erfasst hat. MWG I/14
Ein Klassiker geht online ...
MWG digital
MWG digital ist die digitale Edition der Max Weber-Gesamtausgabe (MWG) und ein zukunftsweisendes digitales Textangebot der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW), das auf die veränderten Lesegewohnheiten im Zeitalter der Digitalisierung reagiert. Max Weber ist einer der bedeutendsten Sozial- und Kulturwissenschaftler des 20. Jahrhunderts – ein Klassiker. Sein kategorienreiches, vielschichtiges und universalhistorisches Werk, seine provokanten Thesen und tiefschürfenden Fragestellungen sind bis heute anschlussfähig und regen zum Nachdenken an. Die Texte dieses modernen Klassikers sollten deshalb in dem heute gebotenen technischen Format zur Verfügung stehen, damit Max Weber im gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskurs lebendig bleibt, insbesondere für eine jüngere und internationale Generation.

Von der MWG zu MWG digital
MWG digital transformiert die 47 gedruckten Bände der Max Weber-Gesamtausgabe (MWG) mit 35.018 Druckseiten in ein neues hochwertiges digitales Format. Die MWG erschien von 1984–2020 im Auftrag der Kommission für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Die MWG präsentiert Webers gesamtes Werk, seine Schriften, Reden, Briefe und Vorlesungen, in historisch-kritischer Edition. Mehr zur MWG-Druckausgabe.

Digitale Textpräsentation
MWG digital präsentiert die Texte Max Webers als elektronische Fließtexte, also nicht im Seitenspiegel der Druckausgabe oder wie in der eBook-Ausgabe des Verlages Mohr Siebeck. Dennoch bleibt die Zitierkompatibilität zur MWG-Druckausgabe erhalten. Sichtbar für die Nutzerinnen und Nutzer ist immer zuerst der Max Weber-Text, vergleichbar der Textpräsentation in der Max Weber-Studienausgabe. Max Webers eigene Fußnoten sowie alle weiteren Zusatzinformationen zum Text können per Mausklick abgerufen werden: die Sacherläuterungen sowie die textkritischen Apparate mit dem Nachweis von Texteingriffen oder Textvarianten. Jedem Text vorangestellt ist der zugehörige Editorische Bericht bzw. die Editorische Vorbemerkung. Dieses Verfahren ermöglicht einerseits die Konzentration auf den Weber-Text und andererseits eine bedarfsweise Abfrage zum vertieften Textverständnis. Die jeweiligen Bandverzeichnisse und Bandregister werden in einer übergeordneten Datenbank zusammengeführt und mit den entsprechenden Textstellen verlinkt. Dies ermöglicht nicht nur eine bandbezogene, sondern vor allen Dingen eine bandübergreifende Suche.

Der „Mehrwert“ der digitalen Edition
Gedruckte Ausgaben fixieren Texte in einem bestimmten Zustand, diese sind dann abgeschlossen und
unveränderbar. Der Drucksatz steht. Erweiterungen, Nachträge und Korrekturen sind anschließend nur durch
Zusatzdrucke oder Neuausgaben möglich. Die digitale Edition ist hingegen veränderbar und erweiterbar, falls
es neue Erkenntnisse, neue Textfunde etc. gibt. Das schafft die Möglichkeit, den Textbestand offen und
lebendig zu halten. Allerdings werden bei MWG digital entsprechend der wissenschaftlichen Qualitätsstandards
Veränderungen nur nach strenger Prüfung durch Experten der BAdW selbst eingepflegt. Rückmeldungen und
Kritik.
Neue Möglichkeiten bietet die digitale Edition durch die Einbindung von Bildmaterialien. Faksimiles wurden
allein schon aus Kostengründen nur sparsam in der Druckausgabe wiedergegeben. Die heutige Technik ermöglicht
es, Digitalisate der Originalquellen, seien es Manuskripte, Briefe, Postkarten, aber auch Erstdrucke oder
Zeitungsartikel, abzubilden und somit einen viel unmittelbaren visuellen Eindruck der Schreib- und
Korrekturgewohnheiten Max Webers zu vermitteln. Wo dies möglich ist, auch aus rechtlichen Gründen, wird MWG
digital dieses Zusatzangebot sukzessive einarbeiten.

Suchfunktion
Jetzt genügt der Einstieg per Suchbutton. Die freie Suche ermöglicht den schnellen und gezielten
Texteinstieg. In die geführte Suchfunktion sind die Registereinträge der gedruckten Bände eingegangen. Es
gibt folglich beide Möglichkeiten, die Texte der digitalen Edition gezielt zu befragen. Außerdem kann man
ausfiltern, ob man nur die Referenzstellen im Weber-Text oder auch die Herausgeber-Informationen ansehen
möchte.
Die bandübergreifende Suche bietet klare Vorteile. Bislang gab es nur die Möglichkeit, Informationen
bandweise abzufragen. Nur für ausgewählte Editionsbereiche wurden im Rahmen der MWG gedruckte Gesamtregister
angelegt: für „Wirtschaft und Gesellschaft“ (in Band I/25) und für die Briefedition (in Band II/11), aber
nicht für das gesamte Werk. Durch die in MWG digital angebotene bandübergreifende Suche, rückt das
Gesamtwerk gegenüber der drucktechnisch notwendigen Fragmentierung in Einzelbände stärker in den Vordergrund
und schärft den Blick für inhaltliche Kontinuitäten, aber auch für werkbiographische Veränderungen.

Das bietet MWG digital
- den freien Textzugang (= Open Access)
- die freie Durchsuchbarkeit der Texte
- das Herunterladen von Texten
- das Ausdrucken von Texten
- die Weiterverarbeitung der Texte
- die Vernetzung von Textinformationen mit anderen und übergeordneten Datenbanksystemen.
=> MWG digital demokratisiert und internationalisiert den Zugang zum Werk Max Webers. Der Zugang ist kostenfrei und überall auf der Welt möglich.
- die hohe Qualität der Druckausgabe
- die Zitierkompatibilität zur gedruckten MWG, d.h. das Auffinden von Zitatangaben, wie z.B. MWG I/17, S. 111, Anm. 66 (Beleg für Zitat „Forderung des Tages“)
- die Nachvollziehbarkeit von Veränderungen gegenüber der Druckausgabe
- die Einhaltung von rechtlichen Vorgaben und Datenkonventionen
Der Zugang zu MWG digital ist direkt, unkompliziert und niedrigschwellig. Die Druckausgabe der MWG füllt mit ihren beeindruckenden 47 Bänden, verlegerisch gerechnet sind es sogar 54 Bände und 1 Ergänzungsheft, mehrere Regalmeter. Das Gesamtwerk Max Webers wurde von den MWG-Herausgebern nach unterschiedlichen Gesichtspunkten, einer Mischung aus Pertinenz- und Chronologie-Prinzip, aufgeteilt. Um einen Text, ein bestimmtes Zitat oder eine Briefstelle zu finden, muss man ein guter Kenner des Werks sein, um den jeweils richtigen MWG-Band zu konsultieren und fündig zu werden.
Die Verarbeitung der Texte: Vom Bild-PDF zur Website
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Funtional segmentation of document.
Web texts
Technische Daten und Lizenzen
Die technische Langzeitarchivierung von MWG digital ist auf Dauer durch das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der BAdW gewährleistet. Das LRZ ist der IT-Dienstleister für die Münchner Universitäten und Hochschulen sowie für wissenschaftliche Einrichtungen im Freistaat Bayern. Als nationales und europäisches Höchstleistungsrechenzentrum verfügt das LRZ im Bereich der Rechner- und Informationstechnik über eine jahrzehntelange Expertise und weltweit führende Höchstleistungsrechner. Das Textangebot von MWG digital erfolgt im Rahmen der BAdW-Website im Open Access mit der Lizenz Creative Commons BY 4.0 und nach den FAIR-Prinzipien, auf die sich die BAdW verpflichtet hat. Die Verarbeitung und digitale Publikation der MWG-Druckbände durch die BAdW erfolgen mit der vertraglichen Zustimmung des Verlages Mohr Siebeck in Tübingen.
Das Team
MWG digital ist ein hauseigenes Projekt der Bayerischen Akademie der Wissenschaften mit deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abteilungen Digital Humanities und der Forschungsdokumentation.

© Edith Hanke
Editionsregeln MWG digital
Vorbemerkung - Wozu braucht man Editionsregeln?
Editionsregeln sind das Grundgesetz der Textpräsentation. Sie legen fest, nach welchen Methoden und Regeln die Texte ausgewählt, bearbeitet und verändert worden sind. Im Gegensatz zu nicht-wissenschaftlichen Textausgaben geht es um eine methodisch basierte und transparente Textdarstellung.
An jedem Punkt der Ausgabe soll nachvollziehbar sein:
- welche Textfassung aus welchen Gründen ausgewählt worden ist;
- warum und an welchen Stellen der Text verändert, verbessert oder auch ergänzt worden ist;
- wo es Abweichungen zu früheren Textfassungen gibt.
MWG digital beruht auf der gedruckten Max Weber-Gesamtausgabe (MWG), die in 47 Bänden (1984–2020) in drei Abteilungen erschienen ist. Jede Abteilung hat eigene Editionsregeln, die auch für die Präsentation in MWG digital gültig sind.
In der Transformation von der Druckausgabe der MWG zu MWG digital gibt es ebenfalls Veränderungen, die durch zusätzliche Editionsregeln hier erklärt und transparent gemacht werden sollen.
Bedeutung der Schrifttypen
In der Edition wird generell unterschieden – auch rein optisch – zwischen den Weber-Texten = Haupttexten (in der MWG-Druckfassung Schrifttype: Times New Roman) und den einführenden bzw. erläuternden Texten der Herausgeber = Meta-Texte (Schrifttype: Helvetica). Diese optische Differenz wird in MWG digital übernommen, so dass die Autorenschaft jederzeit erkennbar ist: Max Weber = Serifen-Schrift und Herausgeber = Sans-Serifen-Schrift.
1. Präsentation der Texte Max Webers bzw. Haupttexte (main-text)
1.1. Texteinheiten
Die Druckausgabe zwingt zu einer Bündelung und festen Abfolge von Texten pro Bandeinheit. MWG digital folgt in der Bearbeitung der Bandeinteilung der MWG, behandelt die Texte aber als eigenständige Einheiten. Zu einer Texteinheit gehören der Text Max Webers (main-text) und der zugehörige Editorische Bericht bzw. die Editorische Vorbemerkung (meta-text). Die Referenz auf die MWG-Druckausgabe und die Zitierkompatibilität zur MWG-Druckausgabe bleiben jederzeit erhalten.
Jede Texteinheit erhält in MWG digital eine eigene URL und ein eigenes Profil durch die Metadaten.
- Die URL ist eine unverwechselbare ID und folgendermaßen aufgebaut:
- https://mwg-digital.badw.de/*titel*/#kapitel/
- Bsp: https://mwg-digital.badw.de/protestantische-ethik-2/#die-religioesen-grundlagen
- Die Metadaten enthalten folgende Informationen:

Neu in MWG digital ist der multiple Zugriff auf die Texteinheiten über:
die MWG-Bandzugehörigkeit den Titel des Textes die Chronologie die Textkategorie1.2. Textdarstellung
Im Gegensatz zur MWG-Druckseite, die neben dem Weber-Haupttext auch editorische Apparate und technische Zusatzinformationen enthält, steht in MWG digital der Weber-Haupttext im Vordergrund. Damit ähnelt die Textdarstellung der Max Weber-Studienausgabe.
MWG digital präsentiert Max Webers Texte als Fließtext, d.h. alle Zusatzinformationen „verschwinden“ optisch zunächst.
Auf Wunsch anklickbar sind:
- Webers eigene Fußnoten (hochgestellte arabische Ziffern mit Klammer: 1), 2), auch 1a), selten Asterisken *) etc.)
- der textkritische Apparat (Buchstaben-Indices: a, b etc.; bei der Indizierung von mehreren Wörtern oder Textpassagen in MWG: a-a etc. unterlegt MWG digital die Textpassage, die zugehörige Textinformation ist über den Index am Ende der Passage abrufbar)
- der Sacherläuterungsapparat (hochgestellte arabische Ziffern: 1, 2, 3 etc.)
Technische Zusatzinformationen:
- MWG-Seitenangaben (sichtbar in unterlegten Feldern; eingefügt zum Seitenbeginn bei allen Seiten, auch wenn die Angabe in der MWG-Druckfassung aus ästhetischen Gründen teilweise ausgespart wurde)
- Randsiglen = Seitenangaben der Textvorlage, z.B. A 12, B 3 etc. (sichtbar in unterlegten Feldern)
- Zeilenumbrüche
- Zeilenzähler zum Weber-Text werden nicht wiedergegeben
- Kolumnentitel werden nicht wiedergegeben, die Zuordnung zum Text bzw. zur Kapiteleinteilung erfolgt durch den Header bzw. die Lesezeichenleiste links neben dem Text
Beispiele aus MWG I/2 "Römische Agrargeschichte", S. 251. Links: MWG Druckfassung, Rechts: MWG digital.

Legende:
Blau = MWG-Seitenangaben
Blau unterstrichen = Randsiglen der Druckvorlage
Rot = Webers Fußnoten
(Rot rund eingeklammert) = Zeilenzähler
[Rot eckig eingeklammert] = Kolumnentitel
Gelb = Sacherläuterung der Editoren
Grün = Textkritik und Textvarianten
1.3. Texteingriffe
MWG digital übernimmt alle Texteingriffe der MWG-Druckfassung. Die MWG folgte den von 1901 bis 2006 gültigen Regeln zur deutschen Rechtschreibung. Dies betrifft die minimalistische Anpassung der Schreibweisen Max Webers, aber vor allem die Texte der Herausgeber.
Generell erfolgten Zusätze der Herausgeber zum Text Max Webers in [ ], Veränderungen am Text durch Nachweis in textkritischen Anmerkungen. Daneben gab es ein Set von stillschweigenden Texteingriffen, die insbesondere die Schreibung von Umlauten und ss als ß sowie offensichtliche Rechtschreib- bzw. Druckereifehler und Interpunktionsfehler betrafen.
Veränderungen von MWG digital gegenüber der MWG-Druckfassung werden nach demselben Schema kenntlich gemacht. Dies gilt für inhaltlich markante Abweichungen, insbesondere in den Texten Max Webers. Der Nachweis erfolgt durch eine Anmerkung (N1, N2 etc.).
Die neue Präsentation in MWG digital macht es aus Gründen der besseren Zugänglichkeit und Übersichtlichkeit notwendig, ggf. Überschriften und Zwischenüberschriften einzufügen.

Teilweise war auch eine Vereinheitlichung der Überschriften gegenüber der MWG-Druckfassung notwendig (Bsp. MWG I/17 – abweichende Überschriften in Inhaltsverzeichnis und über Text).
Stillschweigende Änderungen in MWG digital von:
- offensichtlichen Rechtschreibfehlern in MWG-Druckfassung
- offensichtlichen Interpunktionsfehlern
- offensichtlichen Zitationsfehlern der Herausgeber
1.4. Neue Texte
Nach Abschluss der MWG-Einzelbände sind – sehr selten – noch neue Weber-Texte oder Weber-Briefe bekannt geworden. Diese werden in MWG digital aufgenommen und entsprechend der MWG-Editionsregeln aufgearbeitet und präsentiert.
Neu aufgefundene Manuskriptteile oder Textvarianten zu bereits edierten Texten werden – mit Nachweis – den entsprechenden Texten der MWG-Druckfassung zugeordnet.
2. Präsentation der Herausgeber-Texte (meta-text)
Als Herausgeber-Texte sind sowohl einführende und erläuternde Texte als auch die vom Herausgeber verantworteten Verzeichnisse und Register zu verstehen. In der MWG-Druckfassung sind sie in der Helvetica-Schrift wiedergegeben. In MWG digital sind die einführenden und erläuternden Herausgeber-Texte in der Regel Metatexte und werden – entsprechend ihrer Bedeutung - entweder als Bilddateien (feststehende, nicht durchsuchbare Texte) oder durchsuchbare HTML-Texte wiedergegeben. Verzeichnisse und Register sind in der MWG-Druckausgabe bandbezogen. Sie werden in MWG digital mit Ausnahme der Inhaltsverzeichnisse in einer Datenbank zusammengestellt, d.h. aus dem Einzelbandkontext herausgelöst und kollationiert.
2.1. Herausgeber- bzw. Metatexte
- MWG-Titelblätter (Bilddatei; MWG-Band)
- Vorwort (Bilddatei; MWG-Band)
- Allgemeine Bemerkungen der Herausgeber (Bilddatei; MWG-Band)
- Einleitung der Herausgeber (= „Editorische Einleitung“ in Abgrenzung zu Max Webers eigenen „Einleitungen“; MWG-Band) (HTML)
- Editorische Berichte bzw. Editorische Vorbemerkungen (HTML; als direkter Meta-Text zu Weber-Texteinheit)
- Textkritische Apparate (HTML; Bestand des Weber-Textes)
- Sacherläuterungen (HTML; Bestand des Weber-Textes)
- Anhang-Texte Max Webers (HTML)
- Anhang-Texte von Dritten (Bilddatei; MWG-Band)
- Editionsregeln (PDF)
2.2. Verzeichnisse und Register
- Inhaltsverzeichnis der Herausgeber (HTML; MWG-Band)
- Siglen, Zeichen, Abkürzungen (PDF)
- Personenverzeichnis, kollationiert mit Sachregister (DB/SQL-Tabelle)
- Glossar, kollationiert mit Sachregister (DB/SQL-Tabelle)
- Verzeichnis der von Max Weber zitierten Literatur, kollationiert mit Quellenregister; Fundstellen pro Band neu angelegt (DB/SQL-Tabelle)
- Verzeichnis der als Varianten zum Edierten Text berücksichtigten Textfassungen (Bilddatei; MWG-Band)
- Spezialverzeichnisse: Maße, Gewichte, Mengen, Währungen; Verzeichnis der Tabellen (PDF)
- Neu: Verzeichnis der vom Editor zitierten Literatur (DB/SQL-Tabelle)
- Kartenskizzen (Bilddatei; MWG-Band)
- Seitenkonkordanzen (Bilddatei; MWG-Band)
- Bibelstellenregister -> Verzeichnis der von Max Weber zitierten Literatur
- Personenregister -> Personenverzeichnis
- Sachregister -> Glossar
- Ortsregister (DB/SQL-Tabelle)
- Quellenregister -> Verzeichnis der von Max Weber zitierten Literatur
3. Präsentation von Bildmaterialien
Die MWG-Druckausgabe enthält – sehr sparsam – Porträts von Max Weber und nur ausnahmsweise von seinen Zeitgenossen. Faksimiles von Original-Manuskripten oder Briefen Max Webers sind auch nur in Auswahl zur Illustration beigegeben. In dieser Hinsicht schafft MWG digital neue Möglichkeiten, indem – sofern die Rechtslage es zulässt – Bilddateien in größerem Umfang eingebunden werden können. Dies verschafft einen direkten und authentischen Einblick in die Textvorlagen.
3.1. Bilder
Auf die Wiedergabe von Max Weber Porträts wird in MWG digital weitgehend verzichtet, weil die Rechte zumeist bei externen Institutionen liegen.
3.2. Faksimiles
Original- Manuskripte Max Webers sind nur wenige überliefert. Sie haben einen hohen Illustrationswert für die editorische Arbeit, die mit der Entzifferung der schwer lesbaren Handschrift beginnt. Sie werden in MWG digital möglichst vollständig abgebildet, so dass der Nutzer sie mit der Transkription vergleichen kann. Das gilt auch für Typoskripte, d.h. maschinenschriftliche Texte, und Korrekturfahnen, die zum Teil handschriftliche Korrekturen und Erweiterungen enthalten.
3.3. Erstdrucke und Textvarianten
Die originalen Textabdrucke, die der MWG als Vorlagen dienten, reichen von Buchpublikationen über Zeitschriftenbeiträge bis hin zu Zeitungsartikeln. Oft sind die Texte noch in der alten Frakturschrift abgedruckt. Der Originalabdruck liefert als Bilddatei insbesondere bei den unselbständig erschienenen Texten einen direkten Eindruck vom Kontext der Publikation. MWG digital bindet diese Informationen ein; über die Randsiglen können Erstdruck und Editionstext nebeneinandergestellt und parallel gelesen werden. Zusätzlich können Textvarianten durch die Bereitstellung in MWG digital als fortlaufender Text gelesen werden. In der Textedition sind sie nur durch den negativen Apparat rekonstruierbar und deshalb nur fragmentiert lesbar.