MWG digital

Die digitale Max Weber-Gesamtausgabe.

[Enwturf eines Textes zur Übernahme der Herausgeberschaft des „Archivs für soziale Gesetzgebung und Statistik“] 1903
(in: MWG I/7, hg. von Gerhard Wagner in Zusammenarbeit mit Claudius Härpfer, Tom Kaden, Kai Müller und Angelika Zahn)
Bände

[105][Entwurf eines Textes zur Übernahme der Herausgeberschaft des „Archivs für soziale Gesetzgebung und Statistik“]

[A 1][A1 1][A2 1]Das A[rchiv] f[ür] S[oziale] G[esetzgebung] u. St[atistik] ist, da der bish[erige] verdiente Begründer u Herausg[eber] d[urch] Eintritt in die polit[ische] Arbeit1[105] Heinrich Braun wurde im Juni 1903 für die sozialdemokratische Partei in den Reichstag gewählt. gehindert ist, die Red[daktion] mitzuführen[,] in die Red[aktion] der unterzeichnendenbUnsichere Lesung. Herausg[eber]2 Gemeint sind Edgar Jaffé, Werner Sombart und Max Weber. u. in den Verlag der aufgez[eigten] Buchh[andlung]3 Gemeint ist der Verlag J.C.B. Mohr (Paul Siebeck). Die Übernahme des „Archivs“ durch diesen Verlag hat Weber vorgeschlagen. Vgl. dazu die Editorische Vorbemerkung zum Brief von Max Weber an Edgar Jaffé vom 1. Juni 1903, MWG II/4, S. 68–70. übergegangen[.]a[105] Fehlt in A.

Die Zeitschrift4 Das Braunsche „Archiv“ wurde ab 1897, im Untertitel als „Zeitschrift“ bezeichnet. wird in ihrer äußeren Ausstattung und ihrem PreisecA: Erscheinung5 Ein Band des Braunschen „Archivs“ kostete 16 Mark. Vgl. Jaffé, Sombart, Weber, Werbetext, unten, S. 118. ebenso wie in ihrem Inhalt undeFehlt in A. allgemeinen inneren Charakter keinefA: keinerlei in A1 folgt: ⟨[??] VeränderungdHervorhebung fehlt in A. erleiden.hA2: erleiden; Ihre bish[erigen] bewährten Mitarbeiter bleibeniA2: werden > bleiben ihr erhaltenjIn A folgt: bleiben,6 Tatsächlich sollte von denjenigen, die im Braunschen „Archiv“ häufiger publiziert hatten, neben Sombart nur Ferdinand Tönnies dabei bleiben. Andere, wie Heinrich Herkner, publizierten nur noch gelegentlich. u. die Gewinnung neuer hervorragender Kräfte ist gelungenkA2: angebahnt > gelungen[.]7 Wer zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Texts damit gemeint ist, wissen wir nicht. Jaffé teilte Siebeck am 23. August 1903 mit, „eine Anzahl von Artikeln für das Archiv bei jüngeren Gelehrten“ angeregt zu haben. Am 21. September 1903 ist in seinem Brief [106]an den Verlag von einer „Liste über bereits gewonnene neue Mitarbeiter“ die Rede, die aber nicht überliefert ist. Vgl. Briefe von Edgar Jaffé an Paul Siebeck und Verlag J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) vom 23. Aug. bzw. 21. Sept. 1903, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Nl. 488 (Archiv des Verlages Mohr Siebeck), K. 146. Sie bleibt unabhängig von jeder [106]Parteimeinung u., da der methodische Standpunkt ihrer Herausgeber keineswegs schlechthin identisch ist, auch unabhängig von jeder wissensch[aftlichen] Schulmeinung.gA: erleiden. Sie beabsichtigt, wie bisher, der objectiven, von keiner Parteimeinung abhängigen, wissenschaftlichen Erkenntniß im weitesten Sinne dieses Wortes zu dienen. ; A1: erleiden; die Aufgaben die sie sich stellt, bleiben die alten, während allerdings die Mittel, deren sie sich bedient, in einzelnen Punkten gegen bisher eine Erweiterung u. Vertiefung erfahren sollen[.] Sie beabsichtigt, wie bisher, der objectiven, von keiner Parteimeinung abhängigen, wissenschaftlichen Erkenntniß der sozialen Entwicklung und Zustände im weitesten Sinne dieses Wortes zu dienen. Es ist gelungen den Kreis der bisherigen Mitarbeiter der Zeitschrift ihr zu erhalten und zahlreiche neue hinzuzugewinnen. IhrelA2:Ihre Herausgeber und Mitarbeiter werden sich bewußt bleiben, daß die unbefangene wissenschaftliche ArbeitmA, A1: Wissenschaft niemals sich anmaßen darf,nKomma fehlt in A, A1. Werturteile8 Vgl. bereits Weber, Roscher und Knies 1, oben, S. 95, 100, und ders., Objektivität, unten, S. 142, 144 ff., 214. Sombart, Werner, Socialwissenschaftliche Zeitschriften, in: Beilage zur Allgemeinen Zeitung (München) vom 30. Jan. 1897, S. 1–3 (hinfort: Sombart, Zeitschriften), hier S. 3, spricht von „Urtheile[n] über Werth oder Unwerth“; Sombart, Moderner Kapitalismus I (wie oben, S. 14, Anm. 94), S. X, plädiert für eine „Indifferenz gegenüber allen Werten, die nicht Erkenntniswerte sind“, mithin für eine Reinigung des „Urteilvermögen[s] von den häßlichen Beimischungen politischer oder was weiß ich welcher anderen unwissenschaftlichen Interessiertheit“. und IdealeoFehlt in A, A1.9 Sombart, Zeitschriften (wie oben, S. 106, Anm. 8), S. 2 spricht von „ldeale[n] der Politik“. Möglicherweise referiert Weber (auch) auf Sombart, Werner, Ideale der Sozialpolitik, in: Archiv für soziale Gesetzgebung und Statistik, Band 10, 1897, S. 1–48 (hinfort: Sombart, Ideale), hier S. 12, wo sich ein differenzierter Standpunkt zum Verhältnis von Wissenschaft und Ideal findet: „die Wissenschaft kann das Ideal in seiner Notwendigkeit oder in seiner Freiheit betrachten. Sie kann es entweder als kausal bedingt in seiner Entstehung nur erklären: genetische Betrachtungsweise; oder sie kann es in seinem Werte und seiner Bedeutung abschätzen, beurteilen: kritische Betrachtungsweise.“ Sombart hatte Weber diesen Text zugesandt. Vgl. Brief von Max Weber an Werner Sombart vom 8. Febr. 1897, MWG II/3, S. 287–289. Weber führte diesen Titel in seinem Vorlesungs-Grundriß auf, unter der Überschrift „Entwicklung und Analyse der ökonomischen und sozialen Ideale“, neben seiner Freiburger Antrittsrede „Der Nationalstaat und die Volkswirtschaftspolitik“ (1895) und Rudolf Stammlers „Wirtschaft und Recht“ (1896). Vgl. Weber, Grundriß zu den Vorlesungen über Allgemeine („theoretische“) Nationalökonomie, MWG III/1, S. 117. – seien diese ethischer oder politischer oder welcher Art immer – aus sich heraus zu erzeugenpA: hervorzubringen ; A1: heraus zu produzieren, sondern lediglichqA: nur: sie zu ermöglichen durch unbestechliche Klarlegung der ThatsachensA1: unbestechlich wahrhafte Klarlegung der Thatsachen in [107]ihren ursächlichen Zusammenhängen und logische AnalyseuA2: Kritik > Analyse der üblichen sowohl als der möglichenvA2: der möglichen und thatsächlich eingetretenen sowohl als der möglichen > der möglichen und der üblichen > der möglichen und > der üblichen sowohl als der möglichen Maßstäbe der Beurteilung[.]Inhaltlicht[107]A1: „innere“ Kritik der möglichen ⟨einzelnen⟩ Werthmaßstäbe ⟨durch⟩ mittelst Aufzeigung ihrer praktischen Consequenzen. Da der methodische Standpunkt ihrer Herausgeber aber unter sich keineswegs durchweg identisch ist, so ist jeder einseitigen Vertretung von Schulmeinungen auch künftig vorgebeugt. In inhaltlicher BeziehungrA: ermöglichen. Es ist gelungen den Kreis der bisherigen Mitarbeiter sich zu erhalten und zahlreiche neue hinzuzugewinnen, da die Arbeitsgebiete und der methodische Standpunkt ihrer Herausgeber unter sich keineswegs identisch sind, so ist jede einseitige Vertretung von Schulmeinungen auch künftig ausgeschlossen. In inhaltlicher Beziehung willwA, A1: wird die Zeitschrift auch ferner der sozialwissenschaftlichen ErkenntnisxFehlt in A, A1.yA2: ⟨im weitesten Sinn des Worts dienen⟩10[107] Als Titel für Webers Beitrag zum ersten Heft des „Archivs“ unter neuer Herausgeberschaft wird zunächst genannt: „Zur Objectivität der sozialwissenschaftlichen Erkenntnis“. Vgl. Brief von Edgar Jaffé an Verlag J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) vom 8. Febr. 1904, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Nl. 488 (Archiv des Verlages Mohr Siebeck), K. 183. Nach dem Erscheinen des Beitrags unter dem Titel „Die ‚Objektivität‘ sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis“ sollte Weber selbst von seiner „Abhandlung ‚Objektivität sozialwiss[enschaftlicher] Erkenntnis‘“ sprechen. Vgl. Brief von Max Weber an Willy Hellpach vom 5. April 1905, MWG II/4, S. 449–453, hier S. 450. [A (1a)][A1 (1a)][A2 (1a)]zu diesem Zweck zuverlässigezA, A1: das Hauptgewicht auf schnelle und vollständige Information bieten über 1) die Lage und Entwicklung der sozialen ZuständebA2: staatlich-gesellschaftlichen Zustände > ungleichen Zustände > sozialen Zustände ⟨und ihrer wissenschaftlichen Erkenntnis⟩aA: über den Gang der sozialen Entwicklung ; A1: über 1) den Gang der sozialen Entwicklung (im weitesten SinncA: Sinne dieses Worts),11 Der Untertitel des Braunschen „Archivs“ lautete: „Vierteljahresschrift zur Erforschung der gesellschaftlichen Zustände aller Länder“. 2)dFehlt in A. der sozialpolitischen Gesetzgebung und VerwaltungeFehlt in A, A1.12 Vgl. den Titel von Schmollers „Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft im Deutschen Reich“, in dem Weber gleichzeitig seine Kritik an Roscher publizierte. Weber orientierte sich hinsichtlich des Layouts und der Änderung des Titels des „Archivs“ an Schmollers Jahrbuch. Vgl. Briefe von Edgar Jaffé an Paul Siebeck vom 15. Okt. und 12. Dez. 1903, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Nl. 488 (Archiv des Verlages Mohr Siebeck), K. 146. und 3)fFehlt in A. der Sozialwissenschaft in allengA, A1: den KulturländernhIn A, Α1 folgt: legen. Im Anschluß an den bisherigen Inhalt der Zeitschrift u. unter teilweiser Erweiterung u. Vertiefung desselben wird im Einzelnen Folgendes beabsichtigt:iA: Keine Hinderung, sondern eine Erweiterung und Vertiefung der Mittel, mit denen dieses Ziel erstrebt wird, erscheint geboten. Im einzelnen wird folgendes beabsichtigt: ; A1: Keine Hinderung, sondern eine Erweiterung und Vertiefung der Mittel, mit denen dieses Ziel erstrebt wird, erscheint geboten. Im einzelnen wird im Anschluß an den bisherigen Inhalt der Zeitschrift folgendes beabsichtigt: Beide Fassungen in A2 nicht gestrichen, aber inhaltlich durch A2 ersetzt.jIn A2 folgt: ⟨folgende

[108]I Abdruck wissenschaftlicher Originalabhandlungenk[108]A: I. Die Zeitschrift wird sich, wie bisher an der wissenschaftlichen Arbeit beteiligen durch Aufnahme streng wissenschaftlicher Originalabhandlungen. ; A1: I Selbständige > I Abdruck wissenschaftlicher Originalabhandlungen

Gemäß ihrem überlieferten Charakter, aber auch aus zwingenden Gründen wissensch[aftlicher] Arbeitsteilung wird die Zeitschr[ift] in diesem Teil ihres Inhalts, wie bisher sich eine wohlerwogene Selbstbeschränkung auferlegenmA2: auferlegen müssen > auferlegen.lA: Sie muß in diesem Teil ihrer Thätigkeit im Anschluß an ihre ganze Vergangenheit sich eine Selbstbeschränkung in bezug auf den Umfang des Gebiets, welches sie behandelt, auferlegen. ; A1: Die Zeitschrift wird in diesem Teil ihrer Thätigkeit entsprechend dem Charakter, ⟨schon⟩ den ihre [in A1 folgt: ihrer] Vergangenheit ⟨auch⟩ ihr gegeben hat, aber auch aus zwingenden Gründen wissenschaftlicher Arbeitsteilung sich auch künftig eine wohlerwogene Selbstbeschränkung in bezug auf den Umfang des Gebiets, welches sie behandelt, auferlegen. Sie wird, wie bisher, auf die Aufnahme von Aufsätzen aus dem Gebiete der descriptiven Wirtschaftskunde, der Wirtschaftsgeschichte im engeren Sinn und der deskriptiven Statistik verzichten und ebensonA: verzichten. Sie muß die Erörterung deroFehlt in A, A1. technisch-juristischen Probleme der Staats- und Verwaltungslehre, diepIn A, A1 folgt: rein finanz[A 2][A1 2][A2 2]technischen FragenqA2:der Staatswirtschaftslehre undrIn A, A1 folgt: ebenso die Erörterung der rein ökonomisch-technischen ProblemesA: Fragen, der Markt- und Preisbildung andren Organen überlassen. Ihr eigenstestFehlt in A. Arbeitsgebiet werden wie bisher im wesentlichen solcheuA, A1: die Probleme sein, welche zusammenhängen mit dervA: der allgemeinen ; A1: der allgemeinen sozialen Struktur des menschl[ichen] Gemeinschaftslebens u. seiner historisch gegebenen Organisationen, die in ihrer natürl[ichen]13[108] Zu „Naturbedingungen der Wirtschaft“ vgl. Weber, Allgemeine („theoretische“) Nationalökonomie, MWG III/1, S. 311 ff. u. geschichtl[ichen] Bedingtheit u. in ihren Folgen für die Klassenlage14 Der Begriff geht zurück auf Engels, Friedrich, Herrn Eugen Dühring᾿s Umwälzung der Wissenschaft. Philosophie, Politische Ökonomie, Sozialismus, 3., durchgesehene und vermehrte Aufl. – Stuttgart: J.H.W. Dietz 1894 (hinfort: Engels, Anti-Dühring), S. 89, 154, 177. Auf dieses Werk verwiesen hat Weber bereits im Grundriß zu den Vorlesungen über Allgemeine („theoretische“) Nationalökonomie, MWG III/1, S. 107. der einzelnen Bevölkerungsschichten, für die [109]Culturentwicklung u. f[ür] die Probleme der Gesetzgebungx[109] A2: Gesetzgebung > gesetzgeberischen Probleme > Probleme der Gesetzgebung u. Verwaltung zu erforschen sie auch künftig als ihre Hauptaufgabe ansehen wird[.] Es wird nach dem heutigen Stand der Wissenschaft zu diesem ZweckwA: menschlichen Gesellschaftslebens, soweit diese ökonomisch bedingt sind, zu bilden haben. Zur Erarbeitung dieser Probleme wird es allerdings ; A1: Soziallebens in ihren Ursachen und Folgen für die Klassenlage der einzelnen Bevölkerungsgruppen und für die Culturentwicklung, zu bilden haben. Zur Erarbeitung dieser Probleme wird es aber allerdings eineyA2: einer Erweiterung und Vertiefung des bisherigenzFehlt in A, A1. Aufgabenkreises der Zeitschrift in der RichtungaA1: in der Richtung auch Fehlt in A. auf die philosophischen Grenzgebiete der Sozialwissenschaften, insbesondere der Rechtsphilosophie, der allgemeinen Soziallehre des StaatsbA: unsrer Disciplin hin bedürfen. Einerseits muß die Behandlung der allgemeinen Staatslehre (allgemeinen Soziallehre des Staates) ; A1: der Sozialwissenschaften hin bedürfen. Zunächst muß selbstverständlich die Behandlung der allgemeinen Soziologie des Staats15[109] Weber referiert wahrscheinlich auf Jellinek, Staatslehre (wie oben, S. 91, Fn. 86, Anm. 26), S. 10: „Der Staat ist einmal gesellschaftliches Gebilde, sodann rechtliche Institution. Dementsprechend zerfällt die Staatslehre in die sociale Staatslehre und in die Staatsrechtslehre. Die allgemeine Staatslehre insbesondere hat demnach zwei Abteilungen: die allgemeine Sociallehre des Staates und die allgemeine Staatsrechtslehre.“ Zur allgemeinen Sociallehre des Staates vgl. ebd., S. 115 ff. (Zweites Buch), zur allgemeinen Staatsrechtslehre vgl. ebd., S. 345 ff. (Drittes Buch). und der heute meistcFehlt in A. unter dem Namen derdFehlt in A. „Gesellschaftswissenschaft“16 Vgl. Gothein, Eberhard, Gesellschaft und Gesellschaftswissenschaft, in: HdStW1, Band 3, 1892, S. 838–844. zusammengefaßten[,] unter sich sehr verschiedeneneFehlt in A, A1. Disciplinen, unentbehrlich sein. DiefA: insoweit mit herangezogen werden, als dies erforderlich ist, wie die ; A1: herangezogen werden und die ; A2: unentbehrlich sein, ⟨u. [??]⟩ und Die sozial-ökonomischen ErscheinungengA: Erscheinungen des ökonomisch-sozialen Lebens können nur sohA2: müssen > können nur so Fehlt in A, A1. in den allgemeinen Kulturzusammenhang,17 Dieser Begriff findet sich in Weber, Objektivität, unten, S. 164. Rickert, Grenzen, S. 392 ff., hat von einem „historische[n] Zusammenhang“ gesprochen. in welchen sie gehören, gestellt werdeniA, A1, A2: zu stellen.

Die wissensch[aftliche] Lage der Gegenwart fordert ferner in stets steigendem Maß zur Selbstbesinnung der Forschung auf die sachlichekA2: sachlichen Brauchbarkeit und logische Struktur der BegriffelIn A2 folgt: gipfelten, mit denen auf diesen Gebieten gearbeitet wird, u. es muß daher die [110]Methodik, insbesondere diejA: Sodann aber wird die Zeitschrift genötigt sein, sich der Pflege der Methodik der Sozialwissenschaften in stark erhöhtem Maße zuzuwenden und zu diesem Zweck die ; A1: Da ferner mit die brennendsten Probleme der Sozialwissenschaften heute auf dem Gebiet der Methodik liegen und in der Frage nach der sachlichen Brauchbarkeit und logischen Struktur der allgemeinen Begriffe gipfelten, ⟨die dies in unser⟩ mit denen wir auf diesen Gebieten arbeiten, so muß Kritik der Begriffsbildung auf dem [A 2(a)][A1 2(a)][A2 2(a)]Gebiete unsrer und der benachbartenmFehlt in A. Disciplinen herangezogen werden.nA: in vielfachster Weise in den Bereich ihrer Aufgaben zu ziehen. Sie wird dazu der Mitarbeit philosophischer Fachmänner nicht entraten können. ; A1: in den Bereich ⟨unsrer⟩ der ⟨dieser⟩ Zeitschrift gezogen werden. Sie wird dazu der Mitarbeit philosophischer Fachmänner nicht entraten können.

II BerichtepA1: Berichte Informatio > Berichte über den Gang der sozialen Gesetzgebung und Chroniken über die sozialpolitische Lage in allen CulturländernoA: II. Die Zeitschrift beabsichtigt, wie bisher, eingehende u. vollständige Informationen über den Gang der sozialpolitischen Gesetzgebung und die allgemeine sozialpolitische Lage zu den einzelnen Kulturländern zu bieten.

Es solleno1A: Zu diesem Zweck werden:

1) wieqA: Wie bisher alle praktisch oder prinzipiell besonders wichtigen[,] in das Gebiet der „Sozialpolitik“ direkt eingreifendenrA: eingehenden erheblichen ; A1: praktisch oder prinzipiell besonders wichtigen Gesetze und VerordnungensHervorhebung fehlt in A. des In- und Auslands,tIn A folgt: die in das Gebiet der Sozialpolitik direkt eingreifen, ; in A1 folgt: die in das Gebiet der Sozialpolitik direkt ⟨soweit sie⟩ eingreifen, regelmäßiguFehlt in A. unter wörtlicher Wiedergabe ihrer wesentlichen Bestimmungen, von berufenen Fachmännern kommentiert und nach Anlaß, Zweck und praktischer Bedeutung erläutert werden,

2)vZiffer fehlt in A. aber wird beabsichtigt[,] durch regelmäßige sozialpolitische ChronikenwA: Inform > Chroniken18[110] Im „Archiv“ finden sich solche Chroniken, zumeist von Emil Lederer verfaßt, erst ab 1910. die Entwicklung der sozialen Zustände u. der sozialpolit[ischen]xA: sozialpolitischen ; A1: sozialen Gesetzgebung der Kulturstaaten in den Zusammenhang einerseits mit ihreryA: der inneren materiellen u. geistigenzA: ökonomischen und der ; A1: ökonomischen Lage und der ; A2: materiellen u. geistigen der Kulturentwicklung, andrerseits mit ihreraA: der allgemeinen PolitikbIn A folgt: der betreffenden Länder zu stellen.

Es werden für die Haupt-Culturländer sowohl Spezialberichte über einzelne sozialpolitisch besonders wichtige OrganisationendA2: Spezial > Organisationsformen > Organisationen: [111]––––– wie sozialpolit[ische] Generalberichte über den Gesamt-Zus[ammen]hang der sozialen u. sozialpolit[ischen] Lagee[111] In A2 folgt: ⟨und der allgemeinen Politik erscheinen[.]cFehlt in A, A1.

Die Gewinnung geeigneter KräftegA1: hervorragender Fachmänner für diese Aufgaben ist teils gelungen, teils in die Wege geleitet[,] so daß voraussichtlich noch im Lauf deshIn A1 folgt: ersten > kommenden Jahres 1904iFehlt in A, A1. mit dieser Berichterstattung wird begonnen werden können[.]fFehlt in A.19[111] Möglicherweise denkt Weber diesbezüglich an Victor Graetz und Ignaz Jastrow, um deren Mitarbeit er sich auf der Hamburger Generalversammlung des Vereins für Socialpolitik im September 1903 bemüht hat. Vgl. Brief von Max Weber an Edgar Jaffé vom 18. Sept. 1903, MWG II/4, S. 150 f.